Wintergrau und mehr im Greizer Park
von Christian Wonitzki
Der Park hat sich in die Winterruhe begeben. Alles scheint grau in grau. Aber imposante Baumveteranen offenbaren gerade jetzt ihre sehenswerte Wuchtigkeit. Und neben dem moosigen Grün auf den Stämmen gibt es auch immer noch Farben zu entdecken.
Es lohnt sich, diese Stille im Park zu erleben und sich zum Beispiel über Zeitenläufe von Bäumen Gedanken zu machen.
Möglicherweise deren altersbedingtes Schwächeln ist der Grund für die aktuelle Sperrung zahlreicher Wege im Park. Ein Grund wird auf den Schildern nicht genannt.
Ergänzung nach Pressemitteilung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten vom 8.12.2023:
Leider gibt es akut deutliche Schäden an Parkbäumen, die aufwändige Verkehrssicherungsmaßnahmen notwendig machen. Ursachen sind die Auswirkungen der häufiger werdenden Trockenperioden, die den betagten Bäumen des Parks zunehmend zusetzen. Die notwendigen Baumpflege-Maßnahmen gestalten sich durchaus schwierig, geht es doch für die Fachfirmen teilweise bis in Höhen von 40 m (wie im April 2021 an Rotbuchen im Umfeld des Sommerpalais). Die Sperrungen müssen voraussichtlich bis in den Februar bestehen bleiben.
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Detail der Seufzerallee: Eine Winterlindenallee, verzeichnet bereits in einem Stadtplan von 1783. -
Eine interessante Sichtachse vom Park zum 1900 eingeweihten repräsentativen Gebäude des Ernst-und-Luise-Arnold-Stifts, heute städtisches Pflegeheim "Anna Seghers". Ernst Arnold spendete damals eine Million Mark zur Errichtung eines Stifts, in dem hundert alte Menschen ihren Lebensabend verbringen sollten. -
Das "Erdgeschoss" der majestätischen Blutbuche am Südufer des Parksees, inzwischen ist sie rund 220 Jahre alt.