Sonderinvestitionsprogramm
von Mario Walther
Pressemitteilung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Statik, Technik, Kostbarkeiten – Große Sanierungsaufgaben für die anstehende Schlösserförderung
Die Sanierung von Schlössern und Gärten in Thüringen soll durch ein 17. Dezember 2020 Ende November auf den Weg gebrachtes Sonderinvestitionsprogramm von Bund und Land gefördert werden. Wichtige Aufgabenbereiche liegen in der Baukonstruktion, modernen musealen Arbeitsbedingungen und in der Restaurierung historischer Ausstattungen. Worum geht es? „Mit der Förderung haben wir die Chance, viele Denkmale durch gründliche Sanierung auf mehrere Generationen hinaus fit zu machen. Da darf man getrost auf Jahrhunderte hinaus denken. Das ist eine verantwortungsvolle Herausforderung, aber es geht auch große Faszination davon aus“, so Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten. „Zudem ist die nachhaltige Sicherung der Denkmalsubstanz schlichtweg die Voraussetzung für die Arbeit von Museen, Archiven und anderen kulturellen Einrichtungen in den Anlagen.“ Was sind die Schwerpunkte beim Substanzerhalt? Für viele Schlösser geht es um die erste umfassende Sanierung seit ihrer Errichtung. Alterserscheinungen wurden verschärft durch unsachgemäße Umbauten und Überlastungen. Die Bandbreite der Schäden reicht von substanzbedrohenden statischen Mängeln in der Baukonstruktion über gewaltige desolate Dächer bis hin zu verformten Geschossdecken, an denen unersetzbarer Stuck hängt. Auch Haus- und Sicherheitstechnik sind hier wichtige Themen. Wie profitieren die Museen von den Investitionen? Von barrierefreier Erschließung über zeitgemäße Depotlösungen und Arbeitsplätze bis hin zu Voraussetzungen für eine moderne Museumsdidaktik sind räumliche und technische Voraussetzungen zu schaffen. Eine zunehmend wichtige Rolle spielt auch die touristische Infrastruktur. Was soll durch Restaurierungen erreicht werden? Beim Restaurieren geht es um den Erhalt von Substanz und um das Gesicht des historischen Erbes. Historische Raumkunstwerke mit ihren Farbfassungen, Malereien, Stuckaturen, Spiegeln und vielem mehr sind zu konservieren und zu restaurieren. Das sichert neben dem ästhetischen Wert einen großen Schatz an Kunstwerken, aber auch ein Reservoir versiegender Handwerkstechniken. Restaurierungen sind entscheidende Bausteine für Tourismus und kulturelle Bildung. Was brauchen die Parks und Gärten? Dort sind Brücken, Wege und Treppen zu sanieren und Teiche zu entschlammen. Eine große Aufgabe ist mit dem Klimawandel verbunden, der gartenkünstlerisch relevante Pflanzungen gefährdet und seit einigen Jahren erheblich intensivere Maßnahmen erfordert. Außerdem warten verloren gegangene historische Gartenszenerien auf ihre Restaurierung.