Neuer Gehölzführer für den Fürstlich Greizer Park
von Christian Wonitzki
Es ist geschafft, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Herausgeber bietet nach der Erstauflage in 2009 nun die maßgeblich von Helmut Wiegel betreute überarbeitete Neuauflage des Amtlichen Führers „Schätze der Pflanzenwelt im Fürstlich Greizer Park“ an. Erhältlich ist das unverändert handliche Büchlein im Shop der Stiftung (https://www.thueringerschloesser.de/shop/), an der Besucherkasse des Sommerpalais (wenn dort die Corona-bedingte Schließung ein Ende hat) und im Buchhandel (ISBN-Nr. 978-3-422-98607-7, Preis 5,80 €).
In bewährter Weise wird der Leser über die historische Entwicklung1) des Parks unterrichtet, wobei auch die wichtigen denkmalpflegerischen Wiederherstellungsarbeiten der letzten 10 Jahre hervorgehoben werden. Der Sammlungsbestand „Botanik“ im Sommerpalais wird vorgestellt und ebenso auf den hohen Naturwert des Parks verwiesen („ein wertvolles Naturrefugium, das seinesgleichen sucht“).
Als wichtiger informatorischer Einstieg in die prägende Geschichte des Parks seit 1873 wird auf seine maßgeblichen „Macher“ Carl Eduard Petzold und Rudolph Reinecken eingegangen, bevor der dendrologische Rundgang eröffnet wird.
Angeboten wird ein Rundgang durch den Park, der die bemerkenswertesten Gehölze, insgesamt einhundert Stationen, anhand einer Nummerierung vorstellt und angemessen beschreibt. Unterstützt wird dies durch einen vierseitigen Lageplan, der eine verlässliche Identifizierung der vorgestellten Exemplare beim Spaziergang ermöglicht. Die Nummernplaketten haben die Parkgärtner bereits an den Bäumen angebracht. Neben der Gehölzführer-Nummer ist dort nun auch der deutsche Art-Name mit angegeben.
Einige spezielle Baumarten (z.B. Tulpenbaum, Sumpfzypresse, Urwelt-Mammutbaum) werden ausführlicher beschrieben; informiert wird im Geleitwort der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft auch darüber, dass im Fürstlich Greizer Park 20 Bäume zu finden sind, die zu den Rekordbäumen, d.h., den Bäumen mit dem stärksten Stammumfang Thüringens zählen (siehe: https://www.ddg-web.de/index.php/rekordbaeume.html).
In den abschließenden Hinweisen zur „Gartendenkmalpflegerischen Zielstellung“ für den Fürstlich Greizer Park wird nochmals der besondere Status des Parks als Gartendenkmal herausgestellt. Das ist auch als (berechtigte) Botschaft an die Parkbesucher zu verstehen, sich im Park rücksichtsvoll und entsprechend der Verhaltensregeln zu bewegen.
Ein abschließendes Verzeichnis der Pflanzennamen erleichtert entsprechende Suchen.
Alles in allem: Ein gelungenes Werk, dem man viele Interessenten wünschen kann!
Der Freundeskreis Greizer Park e.V. konnte sich in die Überarbeitung des Gehölzführers mit einbringen. In diesem Zusammenhang soll ein besonderes Dankeschön an Wolfgang Reißmann gehen, einen exzellenten Naturexperten und Kenner des Parks, der uns hierbei wertvolle Hinweise gab.
1) Ein kleiner Fehler der Erstauflage ist geblieben: Nicht der ganze Park, sondern nur der Teil der „Hammerwiesen“ ist als Flächennaturdenkmal ausgewiesen (S. 10).