Die Schnitzkunst des Johannes Schleich - eine wunderbare Entdeckung
von Christian Wonitzki
Er wohnte 67 Jahre im Parkgewächshaus. Und verwandelte die Natur des Greizer Parks in geschnitzte Kunst: Singvögel, Eichhörnchen, Uhu, die Blätter von Gehölzen und vieles mehr. Dabei ist er in seiner Heimatstadt Greiz weitgehend unbekannt geblieben. Deshalb möchten wir Johannes Schleich, der erst wenige Tage vor seinem Tod mit 102 Jahren das Schnitzmesser aus der Hand legte, und eine Auswahl seiner Schöpfungen hier vorstellen.
Johannes Schleich, 1915 in Schleiz geboren, offenbarte bereits als Kind künstlerisches Talent. Zu einer entsprechenden Ausbildung kam es leider nie, Schleich erwarb seine Vielseitigkeit allein autodidaktisch. Zunächst entstanden unter seinen geschickten Händen Zeichnungen, Spielzeug, Weihnachts- und Osterschmuck. Nach der Wende entdeckte er das Schnitzen für sich, Alpenwanderungen und die Freundschaft mit dem Holzbildhauer Prof. Albin Moroder bildeten die Initialzündung. Ausschließlich österreichisches Zirbelkieferholz verwendete Johannes Schleich, zunehmend angeregt durch Erkundungstouren in und um den Greizer Park, für seine Kunstwerke. Zunächst standen Tiere im Fokus, dann inspirierte ihn das Büchlein „Schätze der Pflanzenwelt im Greizer Park“, Blätter der Parkgehölze zu schnitzen. Die Nummern auf den geschnitzten Blättern folgen der Gehölzliste der damaligen „Gehölzführer“-Auflage von 2009.
Und so wuchs eine Sammlung von naturnahen Laubblatt-Schnitzarbeiten nach authentischen Vorlagen des Fürstlich Greizer Parks. Kunst - die wohl auch eine weitere Facette der Einmaligkeit unseres Parks beleuchtet.
Eine Auswahl der Tierplastiken von Johannes Schleich.
Eine Auswahl von Laubblatt-Schnitzarbeiten nach Vorbildern aus dem Fürstlich Greizer Park.
Der „Freundeskreis Greizer Park e.V.“ bedankt sich bei Frau Gisela Geßner, der Tochter des Künstlers, für die Informationen über Johannes Schleich und die Zurverfügungstellung der Fotos.
Ein besonderes Dankeschön geht an Christian Freund, der ein Foto von Johannes Schleich unentgeltlich zur Verfügung stellte.