Neue Winterlinde ist erster Spenderbaum im Fürstlich Greizer Park
von Christian Wonitzki
Am 20. November 2020 gab es eine Premiere im Fürstlich Greizer Park. Für eine 2017 nach massivem Pilzbefall abgegangene Winterlinde wurde eine Nachpflanzung vorgenommen, gespendet vom Naturschutzbeirat des Landkreises Greiz für die beiden Naturschützer Dr. Karli Coburger und Frank Leo. Beides sind profunde Kenner des Parks, die sich in den vergangenen Jahrzehnten intensiv um die Erfassung und Bewahrung der hohen ökologischen Wertigkeit des Greizer Parks verdient gemacht haben.
Nach Absprache mit der Parkeigentümerin, der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, wurde es möglich, die geplante Ersatzpflanzung mit dieser Ehrung zu verbinden. Der Vorgängerbaum war 2017 auseinandergebrochen, die Bilder von damals illustrieren sehr gut die zerstörerische Kraft von Baumpilzen.
Bemerkenswert an der Neupflanzung ist aber noch ein zweiter, deutlich ins Auge fallender Aspekt. Anspruch der gartendenkmalpflegerischen Arbeit ist es, sich bei Rekonstruktionen möglichst eng am historischen Vorbild zu orientieren. Nachzupflanzende Bäume sollen deshalb in Art und Standort der Vorgängersituation entsprechen und somit das gestalterische Erscheinungsbild und die Blickbeziehungen im Park erhalten helfen. Hier wurde deshalb der junge Baum in den Stumpf seines Vorgängers gepflanzt, wo sich durch den Abbau der Altholzsubstanz bereits gut geeignetes neues Pflanzsubstrat gebildet hatte. Aufmerksame Besucher finden im Park einige Beispiele für diese Form der punktgenauen Nachpflanzung, deren „Krönung“ die Verwendung eines genetischen Abkömmlings des Altbaums ist. Dies ist hier nicht gelungen.