Frühling mit COVID 19
von Christian Wonitzki
Ein wunderschönes Farbspiel beim frischem Frühlingslaub der Parkbäume, Ornamentbeete in gekonnter Blumenpracht, sichtbare Baufortschritte an der neuen Orangerie im Parkgewächshaus und Öffnungsankündigungen für Sommerpalais und Küchenhaus-Café - nur gute Nachrichten aus dem Fürstlich Greizer Park? Leider nicht. Frostschäden und wochenlange Trockenheit setzen der Vegetation des Parks extrem zu und nähren Befürchtungen für ein ungewisses Jahr. Dies und noch mehr Neuigkeiten gibt es hier.
Auch am Eingang des Greizer Parks wird man an die aktuelle Covid 19-Pandemie erinnert - allerdings in einer sicher einmaligen und netten Form. Die Parkgärtner haben die Aufforderung „HALTET ABSTAND“ und den Wunsch „BLEIBT GESUND“ in Blumenschrift umgesetzt, eine tolle Idee.
Und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten weist mit einem Aushang auf die möglichen Folgen der aktuellen Trockenheit - erhöhte Brandgefahr und Astausbrüche gestresster Bäume - hin. Besucher sollten sich nicht unter Bäumen aufhalten und selbstverständlich nicht grillen (was im Park sowieso untersagt ist).
Sichtbar vorwärts geht es bei der Rekonstruktion des Parkgewächshauses. Der dritte Dachabschnitt wurde angegangen, außerdem erkennt man, was mit der Frontfassade passiert. Die Ausschnitte der künftigen Orangeriefenster zeichnen sich in der neuen Betonfassade ab, die alten Wandreste erscheinen wie „herausgesägt“.
Gegenüber der traurige Anblick der Tulpenmagnolie. Die späten Fröste haben die diesjährige Blüte bereits in der Knospe völlig zerstört, das ist wirklich bitter.
Besucht man die Ornamentbeete, die von den Parkgärtnerinnen wie jedes Jahr zu prächtigen Farberlebnissen verwandelt worden sind (es lohnt sich, genau hinzuschauen, was es da an interessanten Blütenschöpfungen zu sehen gibt!) fällt auf, dass die umgebenden Rasenflächen im Pleasureground nicht wie gewohnt kurz gemäht sind. Das ist eine Schutzmaßnahme gegen das weitere Austrocknen, nun bilden Gänseblümchen und andere Wiesenblumen im Grün ein neues, hübsches Ambiente.
Am Sommerpalais, das ab 5. Mai wieder für Besucher geöffnet wird, locken noch die (Corona-aktuellen!) Karikaturen von Dirk Meissner in den Fenstern zum „in die Armbeuge lachen“, das Küchenhaus-Café kündigt auch das Ende der Zwangspause ab 9. Mai an.
Und auch die Vogelwelt hält eine besondere Nachricht bereit - die Verpaarung einer Graugans mit einer männlichen Kanadagans, aus der erfolgreich Junge hervorgegangen sind. Die Kanadagans gehört zu den Entenvögeln, ist ursprünglich in Nordamerika beheimatet und gilt hier als Neozoon (Einwanderer mit möglichem Konfliktpotential für heimische Arten).
Zum Schluss gehört auch das noch zu den Neuigkeiten: Nach der aufwändigen Entfernung alter Schmierereien und der Renovierung des Rindenhauses haben es nun Unverbesserliche erneut geschafft, sich zu verewigen. Hört das nie auf?