Rund um die Majalis-Orchidee und Besuch aus Reichenbach
von Christian Wonitzki
Reichlich zwanzig Zuhörer und viele Hinzukommende lauschten am 19. Mai den - ja, man kann es ruhig „Geschichten“ nennen, die Lutz Müller, exzellenter Parkkenner und vielseitiger Naturexperte zum „Orchideenmeer“ zu erzählen wusste. Warum gibt es diese Orchideenwiese heute überhaupt und was ist für ihren Erhalt wichtig?
Waldrodungen und Landnutzungen mit passenden Auswirkungen bildeten die Voraussetzungen für die Etablierung des Bestandes des Breitblättrigen Knabenkrautes in den Feuchtwiesen an der Hammerscheune. 2500 bis 3000 Exemplare zählte der Bestand, als 1986 die Unterschutzstellung des Areals als Flächennaturdenkmal (FND) problemlos den damaligen Kreistag passierte, heute sind es fünfstellige Bestandszahlen. Ein strenges Mahdregime, das die Samenreifung und damit die Vermehrung der Orchideen sicherstellt, ausreichende Bodenfeuchtigkeit und die Vermeidung jeglichen Nährstoffeintrags sind die hauptsächlichen Faktoren für das Fortkommen der Majalis-Orchidee.
Weiteres Wissen zur Pflanzenwelt des Fürstlich Greizer Parks wurde im Verlauf einer anschließenden kleinen Parkwanderung noch vermittelt, und dabei z.B. die zweite, im Park etablierte Orchideenart, das Große Zweiblatt und der üppig blühende Schneeglöckchenbaum vorgestellt.
Eine lohnende Veranstaltung dank Lutz Müller!
Zwei Tage zuvor konnte unser Freundeskreis Mitglieder des „Fördervereins Parkanlagen der Stadt Reichenbach“ unter Leitung seines Vorsitzenden Prof. Dr. Peter Tillack zu einer Führung durch den Fürstlich Greizer Park begrüßen. Almut Kaul, Vorstandsmitglied des Freundeskreises Greizer Park e.V., berichtete kompetent, vielseitig und anschaulich zu Geschichte, Bäumen und Gärtnerarbeit und eröffnete im wahrsten Sinne des Wortes den Blick für die Schönheiten des Parks.