Parkgehölze erleiden erhebliche Schneebruchschäden
von Christian Wonitzki
Die gute Nachricht: Der Fürstlich Greizer Park ist wieder für Besucher geöffnet.
Aber: Zwei Tage massiver Pappschneefall und nachfolgender Regen haben bei etwa 50 Bäumen und vielen Sträuchern des Fürstlich Greizer Parks erheblichen Schaden angerichtet. Eine Bilanz mit Beispielen.
Mindestens drei Totalausfälle an markanten Parkbäumen sind zu verzeichnen. Der Spindelstrauch (Nr. 59 der Parkgehölzführer-Broschüre), besser unter dem Namen „Pfaffenhütchen“ bekannt, im Park in Gestalt eines etwa hundertjährigen, 12 m hohen Kleinbaumes als Rarität zu charakterisieren, ist umgefallen. Ein sichtbarer Pilzbefall im Herbst 2018 und das hohle Stammholz weisen auf Altersschwäche hin; die Schneelast wird ihm nun „den Rest“ gegeben haben.
Ergänzung (13. März 2019): Die Altersbestimmung des Kleinbaumes durch die Parkverwaltung ergab ein Alter von ca. 140 Jahren! Das bedeutet, dass dieses Spindelstrauch-Exemplar Teil der ersten Aktivitäten und Pflanzaktionen von Rudolph Reinecken bei seinem Dienstantritt im Fürstlich Greizer Park im Jahre 1873 gewesen sein dürfte.
Sehr schade ist es auch um den Trompetenbaum (Nr. 132 des Gehölzführers) im Pleasureground, für den als Pflanzjahr 1970 angegeben wird. Erfreulicherweise gibt es am Mittelweg noch ein zweites, sogar größeres Exemplar dieser dekorativen Spezies.
Eine der alten Winterlinden im südlichen Bereich der „Seufzerallee“, nahe der Luftbrücke, ist ebenfalls umgestürzt. Am Wurzelapparat sind Schadensbilder auszumachen, die sehr wahrscheinlich für eine verringerte Standsicherheit ursächlich waren. Ein Teil der Bäume der „Seufzerallee“ zählt zu den ältesten Exemplaren im Park und stammt aus den 1780er Jahren.
Hauptast- und Spitzenverluste, die die Baumgestalt deutlich verändern und auch Auswirkungen auf die Statik der betroffenen Bäume haben können, sind bei der Goldeiche (Nr. 23 des Gehölzführers, am Rand des Blumengartens zu finden) und bei zahlreichen Nadelbäumen wie den Weymouths-Kiefern, Fichten und Lärchen zu beklagen. Darüber hinaus ist eine Vielzahl von Einzelast-Verlusten zu verzeichnen, beispielsweise bei der uralten Robine (Nr. 49 im Gehölzführer), dem Tulpenbaum am Pinetum (Nr. 48 im Gehölzführer), dem Bergahorn am westlichen Dammweg (Nr. 100 im Gehölzführer) und der Gewöhlichen Esche (Nr. 125 im Gehölzführer) in der Nähe der Rotunde.
Schaden haben auch Gebüsche, z.B. die Hundsrosen am Westufer des Parksees, die von der Schneelast niedergedrückt wurden, genommen.
Notwendig werden nun qualifizierte Baumpflege-/sanierungsarbeiten. Und hoffentlich kommt es auch zu baldigen Nachpflanzungen für die Totalverluste.