Die Welt der Schmetterlinge im Greizer Park nahe gebracht
von Christian Wonitzki
Stolze 49 Teilnehmer zählte die Runde der Besucher, die Naturexperte Lutz Müller am 15. Juli 2018 auf einen zweistündigen Rundgang im Fürstlich Greizer Park mitnahm, um Einblicke in dessen Schmetterlingsfauna zu vermitteln. Der exzellente Parkkenner hatte aber auch zu vielen weiteren Tier- und Pflanzenarten Wissenswertes zu berichten, einschließlich mancher Geschichte aus DDR-Zeiten, als um die Bewahrung wichtiger Naturräume im Hammerwiesenareal mit oft unorthodoxen Mitteln gekämpft wurde.
45 Tagfalterarten hat Lutz Müller in den Hammerwiesen bisher ermittelt; in Deutschland zählt man 142 Arten, weitere 40 steuert die alpine Region bei. Und so entdeckten die Teilnehmer der Führung neben Allerweltsarten wie Kohlweißling, Zitronenfalter und Tagpfauenauge auch zahlreiche Vertreter weniger häufiger Arten: Kaisermantel, Admiral, Landkärtchen (jetzt im dunklen „Sommerkleid“), Schachbrettfalter, Ochsenauge, Hauhechel-Bläuling, Goldene Acht u.a.m. Hinzu kamen verschiedene Libellenarten, die von der geänderten Bewirtschaftungsweise des Parksees profitieren und zahlreicher als früher auftreten.
Lutz Müller erzählte auch die spannende Geschichte der Dreierbeziehung von Dunklem Wiesenknopf, der spezifischen Futterpflanze für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling und Ameisen, die von Flüsterlauten der Schmetterlingspuppen genarrt werden und diese wie Königinnen pflegen. Ganz praktische Konsequenzen hat diese fragile Verbindung für das Pflegeregime der Parkwiesen, die zum Reifen der Wiesenknopfsamen erst im Spätsommer gemäht werden dürfen.
Ein großes Dankeschön übermittelt der Freundeskreis Greizer Park e.V. an Lutz Müller für diese sehr gelungene und gehaltvolle Führung, mit der ein weiteres Mal der Naturwert des Fürstlich Greizer Parks unter Beweis gestellt wurde.