Parkführungen am Tag des offenen Denkmals bringen reichlich Neuigkeiten

von Christian Wonitzki

Nach der Sanierung der Hochwasserschäden gibt es viele weitere Vorhaben

Für die Leistungen bei der Sanierung des Fürstlich Greizer Parks nach dem Hochwasser von 2013 wurde die Eigentümerin des Parks, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, am 6. September 2016 mit dem Denkmalschutzpreis des Landkreises Greiz 2016 ausgezeichnet. Aus diesem erfreulichen Anlass hatte die Stiftung am Tag des offenen Denkmals (11.09.) zu zwei Führungen durch den Park eingeladen. Mit eindrucksvollen, umfassenden und oft geradezu spannenden Schilderungen nahm die Parkverwalterin Anja Riemann die Besucher mit auf einen interessanten Rundgang.

Ausgehend von bildlichen Zeugnissen der verheerenden Hochwasserschäden wurden eine Reihe von Beispielen der Wiederherstellung von Wegen, Ornamentbeeten, Wiesenflächen und Baulichkeiten vorgestellt und erläutert. Gut erkennbar sind die Fortschritte im Wegebau durch das nunmehr generell verwendete gelbe Auflagematerial. Im Blumengarten wird nach Dränageeinbau im Wegebereich das Blumenfächerbeet gegenüber der südlichen Front des Sommerpalais neu angelegt. Niederschlagsbedingt häufige Staunässe hatte der Buchsbepflanzung des Ornamentbeets geschadet (Pilzbefall), deshalb erfolgt in den nächsten Wochen nach einem kompletten Bodenaustausch die Höherlegung des Beetes samt Wiederanpflanzung der Buchsornamente. 

Leider mussten auch Schäden an Bäumen registriert werden. In der Hängebuche im Eingangsbereich, einem ganz besonderen Blickfang, ist ein großer Ast ausgebrochen. Ein Baumgutachter muss sich nun um Ursachenklärung und Fragen der Statik kümmern. Erwähnt wurde auch das inzwischen weitverbreitete Eschentriebsterben (verursacht durch einen Pilz namens "Falsches weißes Stengelbecherchen"); auch die Hängeesche (neben der Hängebuche) scheint davon stark betroffen. Generell ist zu befürchten, dass Schadwirkungen nach dem Hochwasser von 2013 noch Jahre später bei Bäumen wirksam und sichtbar werden können. Hauptgrund dafür sind in erster Linie Beeinträchtigungen der Bodenluftverhältnisse und Verdichtungen im Wurzelbereich, aber auch ein möglicher Schadstoffeintrag durch die temporären Sedimentablagerungen. Umso wichtiger ist es, dass der Park im Rahmen des zur Zeit erarbeiteten Hochwasserschutzkonzeptes für die Stadt Greiz einen wirksamen Schutz vor zukünftigen Hochwasserereignissen bekommt und nicht als hilfreiche Überflutungsfläche missbraucht wird.

Den Höhepunkt der Führung bildete die Vorstellung der fertig rekonstruierten Seufzerbrücke (s. Artikel vom 10.09.2016). Zu erfahren war auch, dass eine vergleichbare Wiederherstellung der vor einiger Zeit quasi wieder entdeckten südlichen Seufzerbrücke geplant ist und auch die benachbarte Fürstenquelle nach Möglichkeit in den funktionierenden historischen Zustand versetzt werden soll.

[Christian Wonitzki]