Vielfalt erleben bei Führungen durch den Fürstlich Greizer Park

von Christian Wonitzki

Orchideen, Vogelwelt, Parkgeschichte und -gegenwart

Mit mehreren Führungsangeboten startete unser Verein in den Frühling 2017. Die Premiere sollte das "Orchideen-Meer" in den Hammerwiesen bilden - dort waren wieder tausende Exemplare des Breitblättrigen Knabenkrautes erblüht. Ein kräftiger Landregen machte leider einen Strich durch die Rechnung - aber viele Besucher wissen inzwischen um diese Attraktion des Parks, sodass es an Interesse und vielen Fotoklicks nicht fehlt.

Seit vielen Jahren hat die traditionelle Vogelstimmenführung zu Pfingsten einen treuen Anhängerkreis, in den sich regelmäßig auch Neulinge mischen. Harald Lange und seine Ornithologenfreunde vermittelten auch in diesem Jahr wieder eine interessante Mischung aus Hör- und Sichterlebnissen sowie viel Wissenswertes aus der Vogelkunde. Erstmals konnte 2017 im Park eine Turmfalkenbrut nachgewiesen werden; bemerkenswert ist auch die Brut von inzwischen fünf Graureiherpaaren am Parksee. Die Mandarinente, ein Neozoon (eingewanderte Tierart), brütet nunmehr auch im Park. Und wussten Sie, dass die Singdrossel gemäß ihres lateinischern Namens ein "philosophierender Sänger" ist?

Von ganz besonderer Qualität war schließlich die Spezialführung am 9. Juni 2017. Während des zweistündigen Rundgangs erläuterte Dipl.-Ing Dietger Hagner (u.a.) die wichtigsten historischen Wandlungen in der Parkgestaltung, wartete mit neuen Erkenntnissen zum Wirken der bedeutenden Akteure Petzold und Reinecken auf und schilderte die vielfältigen Aspekte beim Umgang mit den alten Alleen des Greizer Parks. Bei der Diskussion zum Thema abgestorbene Bäume und den verbleibenden Torsos wurde deutlich, welche hohen Anforderungen an den Erhalt bzw. die Verwendung standortgemäßen Pflanzenmaterials in einem denkmalgeschützten Park gelten. Herr Hagner informierte schließlich zu den Vorhaben, die 2017 im Park anstehen. Der Parkbesucher wird sich insbesondere auf die Wiederherstellung der zweiten Seufzerbrücke nach historischem Vorbild freuen können.

[Christian Wonitzki]