Historisches aus dem Parkleben

von Christian Wonitzki

Parkansichten von früher

Immer ansehenswert sind historische Aufnahmen aus dem Fürstlich Greizer Park. Hier eine kleine Auswahl:

  • Prospekt von 1799: Zu sehen sind Sommerpalais und Küchenhaus mit dem „Obergreizer Lustgarten“, im Hintergrund das Obere Schloss. Das Bild muss kurz vor dem verheerenden Hochwasser desselben Jahres entstanden sein, dabei wurde der damalige Barockpark komplett verwüstet.
  • Bild von 1840: Der „Binsenteich“, der heutige Parksee. Ihn gab es als Nutzgewässer mit geraden Ufern schon lange bevor er in die Parkgestaltung einbezogen wurde (Petzold, Reinecken, 1873). Übrigens war der "Obergreizer Lustgarten" erst 1830 für die Öffentlichkeit freigegeben worden - unter der strikten Verhaltensmaßgabe, dass diejenigen, „welche sich unanständig und ungesittet betragen sollten, wohin das Tabakrauchen, Singen und Schreien gerechnet wird, gepfändet, hinausgewiesen und nach Umständen arretiert werden sollen.“
  • Foto nach 1873: Im Zuge der Umgestaltung des Pleasuregrounds um 1873/74 nach einem Plan von Reinecken fand sich eine der alten Winterlinden der historischen Allee entlang der Weißen Elster (Parkeingang zum Sommerpalais) mitten in einem neu angelegten Weg wieder (s. grüner Pfeil im Foto). Fürst Heinrich XXII. soll ausdrücklich einer Fällung nicht zugestimmt haben, so dass der Baum auf seinem exponierten Platz blieb. Erst dem Elster-Hochwasser von 1954 ist er zum Opfer gefallen. Nach dem denkmalpflegerischen Leitbild der Wiederherstellung bzw. Bewahrung des historischen Vorbilds steht nun heute eine neue Linde an dieser Stelle und verwundert wohl manchen Parkbesucher.
  • Foto 1930er Jahre: Ein Motiv aus der „Seufzerallee“, es könnte von heute stammen.
  • Foto 1950: Mitten auf der seit 1986 als Flächennaturdenkmal geschützten Orchideenwiese fand anlässlich des 300-jährigen Jubiläums des Greizer Parks eine Großveranstaltung statt! Aber es kam noch heftiger: Ab 1975 wurde in den Hammerwiesen eine Kläranlage für das neu entstandene Wohngebiet Reißberg eingerichtet, die erst 1998/99 nach dem Bau der zentralen Kläranlage weitgehend zurückgebaut worden ist.
  • Foto 1953: Die Luftbrücke hat in ihrem Leben mehrere Gestaltungen erlebt. Schüler der Greizer Baufachschule zimmerten 1953 im Rahmen des „Nationalen Aufbauwerks“ eine Holzkonstruktion, die immerhin dem Hochwasser im Folgejahr widerstand.

Quellenangaben:

  • Arenhövel, Winfried: Greiz. Die Perle des Vogtlandes, Sutton Verlag Erfurt 2004
  • Wolfgang Mecir, Greiz
  • Rose, Hans: Der Park von Greiz, Denkmalpflege und Heimatschutz, X (1936), 281

[Christian Wonitzki]