Die Parkgärtnerei im Fürstlich Greizer Park wird saniert

von MW

Nach der Beseitigung der Hochwasserschäden am Sommerpalais startete nun die wohl letzte große Baumaßnahme im Fürstlich Greizer Park - am Parkgewächshaus, dem Sitz von Parkverwaltung und Parkgärtnern. Der gesamte Gebäudekomplex wird grundlegend umgebaut und saniert mit dem Ziel, bei Nutzung und Erscheinungsbild dem historischen Vorbild "Orangerie" wieder nahe zu kommen.

Die aufwändigen Bauarbeiten werden geraume Zeit in Anspruch nehmen, sollen doch z.B. in der der Elster zugewandten Südfassade wieder traufhohe Fenster entstehen. Diese werden nicht nur repräsentativ wirken, sondern auch dafür sorgen, dass reichlich Tageslicht in das Kalthaus gelangt als Voraussetzung für die Überwinterung nicht heimischer Kübelpflanzen.

Unser Freundeskreis Greizer Park hat die zurückliegenden Planungsphasen intensiv verfolgt und sich dabei dafür stark gemacht, dass im sanierten Parkgewächshaus eine öffentliche Toilette entsteht.

Hier die Pressemitteilung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten vom 11. November 2019:

Die Parkgärtnerei im Fürstlich Greizer Park wird in den nächsten Jahren mit rund 6,9 Millionen Euro saniert. Nach aufwendigen Untersuchungen und Planungen wird nun seit September sichtbar am Gebäude gearbeitet. Die Finanzierung erfolgt zum Teil mit Mitteln aus dem Bundesprogramm zur Beseitigung der Hochwasserschäden von 2013.

Das 1779 als Orangerie errichtete Gebäude erlebte im Lauf der Zeit eine wechselvolle Geschichte. Zunächst diente es als Winterquartier für die Kübelpflanzen des Parks. Bereits im 19. Jahrhundert kam es zu baulichen Veränderungen an der Tragkonstruktion. Der östliche Gebäudeteil beherbergte ab 1835 das städtische Theater, später ein Baumagazin. Im 20. Jahrhundert wurde der Bereich bis 1954 wieder als Theater genutzt, im westlichen Teil entstanden Arbeitsräume für die Parkgärtnerei. Das Obergeschoss und teilweise das Dachgeschoss wurden zu Wohnungen ausgebaut, während die Räumlichkeiten im Erdgeschoss der Parkverwaltung vorbehalten blieben.

Nach der Flutkatastrophe 2013, die den Park und auch die Gebäude erheblich geschädigt hatte, waren die Räume der Parkverwaltung praktisch nicht mehr nutzbar, die ohnehin nötige Sanierung wurde unumgänglich.

Das Planungskonzept für die Sanierung sieht eine Nutzung durch die Parkverwaltung vor. Das äußere Erscheinungsbild soll wieder dem Orangeriebau aus dem 18. Jahrhundert angenähert werden. Hierzu gehört auch die betont symmetrisch gestaltete, repräsentative Südfassade, wofür die Westseite um eine Fensterachse erweitert wurde. Im östlichen Teil des Erdgeschosses wird ein Kalthaus für die Überwinterung der Kübelpflanzen untergebracht, daran schließen sich nach Westen eine Werkstatt, ein Lager für Gärtnereibedarf und ein Warmhaus zur Anzucht von Pflanzen an. Auch an die Parkbesucher ist gedacht, für die Toiletten im Erdgeschoss vorgesehen sind. Das Kalthaus kann zudem im Sommer für Veranstaltungen genutzt werden. Im Obergeschoss entstehen Arbeitsräume für die Parkverwaltung sowie eine neue Wohnung.